erschienen am 19.04.2017 von Brigitte Jähnigen bei STN
Frau Petit, in Ihrer Produktion „Fett accompli“ stellen Sie uns Madeleine vor. Warum ist diese Figur mit Ihrem Körper unzufrieden?
Ich würde nicht sagen, dass sie mit ihrem Körper unzufrieden ist. Sie will einfach ausprobieren, wie es ist, wenn man nicht den Körpernormen entspricht. Fühlt man sich freier? Sie möchte mehr Raum auf dieser Welt einnehmen. Sie will ein angenehmes Polster zwischen sich und ihre Umwelt bauen und einen Körper haben, der mitschwingt.
Die Inszenierung lebt vom Spiel und der Musik. Gesprochen werden lediglich vier Sätze. Warum haben Sie sich für diese Reduktion entschieden?
Ich wollte eine Stimmung schaffen, die von der Vernunft genug entfernt ist, so dass sich das Publikum auf eine sinnliche Welt einlassen kann. Außerdem bleibt die Aussage dadurch offener. Ich will dem Publikum nicht sagen, was es zu denken hat, sondern es zum Nachdenken bringen.
Madeleine offenbart im Spiel ihr Alter Ego, eine kleine, rundliche Puppe. Welche Absicht steckt dahinter?
Sie ist eine Art Spiegelung ihrer Seele. Sie stellt die ganz eigenen Schönheitskriterien von Madeleine dar.