erschienen am 28.09.2020 von Spiess
FITZ Pressemitteilung Spielzeit 20-21 als PDF
Trotz verminderter Platzkapazität bietet das FITZ in der kommenden Spielzeit ein umfangreiches und vielgestaltiges Programm für Erwachsene, Kinder und Jugendliche.
Auf dem Spielplan stehen Puppen- und Objekttheaterstücke, multimediale Performances und Robotermärchen und hybride Formen aus Figurentheater, Physical Theatre und Videokunst.
Zum Auftakt der Saison 2020/2021 steht am 9. Oktober eine Uraufführung auf dem Programm. „Wetware“ ist eine Koproduktion des Performance-Kollektivs O-Team mit der Figurenspielerin Antje Töpfer und untersucht menschliche Selbst- und Körperbilder im Kontext der zunehmenden Technisierung des Lebens. Der Begriff „Wetware“ bezeichnet in Anlehnung an die Begriffe Hard- oder Software biologisches Material aus Perspektive der Technik. Aus dem Spiel mit Gegensätzen und Abhängigkeiten zwischen Liebe und Tod, maschineller Präzision und menschlichem Gefühl entsteht eine poetische Annäherung an das Gefühlsleben des Techno-Self. Die Inszenierung ist eingebettet in das von der Kulturstiftung des Bundes unterstützte Doppelpass-Projekt „Crash“, das den Unfall als das Verdrängte von Technik und Fortschritt untersucht.
Mit ihrer neuen Produktion „Schattenkind“, die am 12. November Premiere hat, wagt sich die Stuttgarter Tänzerin und Choreografin Eva Baumann an ein gesellschaftliches Tabuthema heran. Wenn Mütter ihre Kinder körperlich und seelisch verletzen, hinterlässt das Narben, die oft im Verborgenen bleiben – manchmal ein Leben lang. „Schattenkind“ entwickelt eine Körper- und Bildsprache zwischen zeitgenössischem Tanz und Figurenspiel, die ausdrückt, wofür es keine Worte gibt.
Und noch ein Tabuthema, mit dem das Figurentheater seit jeher eine besondere und intime Beziehung pflegt: „Wer, wenn nicht die Puppenspieler, sind die furchtloseste Kaste im Angesicht des Todes?“, fragen das Leipziger Figurentheater Wilde & Vogel und der österreichische Puppenspieler Christoph Bochdansky in ihrem neuesten Theaterstreich „Der Reigen. Ein überaus schönes Lied vom Tod“. Das Publikum schließt Bekanntschaft mit dem tanzenden Tod, der Todessehnsucht, dem zu frühen Tod, dem Tod als Gleichmacher und Trinkkumpan und dem Tod als lächerlicher Handpuppe, die vom Kasper kurzerhand in ihren eigenen Sarg verpackt wird. Premiere ist am 26. November.
Ein Stück über Barbie, Feminismus und das ständige Ringen, den eigenen Körper so anzunehmen, wie er ist, erwartet die Zuschauer*innen am 10. Dezember in der Objekttheater-Performance „Komplex!“. Ein normenkritisches Mash-Up voller Plastikpuppen, Fakten und Emotionen für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Es spielt die Figurentheater Kompanie 1/10.
Zum Beginn der Saison im Kinderprogramm am 10. Oktober präsentiert der Tübinger Figurenspieler Christian Glötzner ein Stück für Kinder ab 4 Jahren. „Bären, Mond und Monster“ erzählt von Monstern unterm Bett, der Schönheit der Nacht und vom Glück des Zusammenseins.
Ein Robotermärchen frei nach Lewis Carrol präsentiert die Stuttgarter Formation Meinhardt & Krauss für alle ab 6 Jahren mit „ALICE lost in cyberland“. In einer elektronisch verrückten Cyberwelt begegnet Alice digitalen Kaninchen, Roboterraupen und einer künstlichen Königin, um am Ende herauszufinden, wer sie selbst eigentlich ist. Das Bewegungstheater mit Puppen, Video und Robotik hat am 24. Oktober Premiere.
Ab Oktober öffnet das FITZ an einem Montag im Monat die Türen für die „Shorties“, ein Spiegelkabinett von Körpern, Bildern und Objekten. Jeweils drei Kurzbeiträge aus den Sparten Theater, Tanz und Film verbinden sich in wechselnden Themen und Konstellationen zu einem Abend bewegender Miniaturen – verführerisch, überraschend und unberechenbar. Die Veranstaltungsreihe wird gemeinsam veranstaltet von FITZ, Produktionszentrum Tanz und Performance und Stuttgarter Filmwinter – Festival for Expanded Media
Aufgrund der geltenden Abstands- und Hygieneregeln spielt das FITZ mit verminderter Platzkapazität. Eine Kartenbuchung im Vorfeld ist empfehlenswert. Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Vorstellungen an den Vormittagen können nur gruppenexklusiv – das heißt für jeweils eine Schulklasse (bzw. Klassenstufe) oder Kindergarten- bzw. KiTa-Gruppen aus einer Einrichtung – gebucht werden.
06.01.2021 | Briefe (Arbeitstitel) | Laura Oppenhäuser | Tout public / ab 6 J.
22.01.2021 | Mandragora. Ein Nachschattengewächs | Dekoltas Handwerk | Erwachsene
11.02.2021 | Der Bau (nach Kafka) | Maren Kaun | Erwachsene
18.02.2021 | Die Nacht, die nicht kommt | Luis Hergón | Erwachsene
21.02.2021 | Meeresgeflüster | Klavierduo Costa / Meinhardt & Krauss | Tout public / ab 6 J.
26.02.2021 | Fritz Four Fingers | Florian Feisel | Erwachsene
27.05.2021 | Was die Wände verraten | Hör- und Schaubühne | Erwachsene